Wenn jede Bewegung der Arme zu starken Schmerzen führt, kann die Ursache im Schultergelenk liegen. Ob durch eine Verletzung, Überbelastung oder Verschleiß, Schulterschmerzen können dabei sehr vielfältige Ursachen haben, die sich jedoch dank moderner Therapiemethoden und erfahrener Ärzte meist erfolgreich behandeln lassen.
Als beweglichstes Gelenk im menschlichen Körper wird das Schultergelenk nicht wie viele andere Gelenke durch Knochen stabilisiert, sondern nur durch Bänder, Sehnen und Muskeln. Eine wichtige Rolle spielt dabei die sogenannte Rotatorenmanschette, ein Muskelmantel, dessen Sehnen den Oberarm mit dem Schulterblatt verbinden. Das Zusammenspiel dieser Muskeln und Sehnen erlaubt es, den Arm zu heben und zu drehen, sodass nahezu jede Position erreicht werden kann. Allerdings macht dieses Konstruktionsprinzip die Schulter auch sehr anfällig für Probleme, wenn einzelne Bausteine des komplexen Schultergelenks ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Ursachen dafür sind neben Verletzungen auch Verschleiß, unfallbedingte Veränderungen des Gelenks, Fehlstellungen, Verspannungen, Engpässe oder Entzündungen. Die Folge ist ein nicht mehr reibungslos arbeitendes Schultergelenk, was sich durch Schmerzen bemerkbar macht. Dabei können die Schmerzen sowohl plötzlich als auch schleichend auftreten. Zudem können sie in Abhängigkeit von der Ursache an ganz verschiedenen Stellen und bei ganz unterschiedlichen Tätigkeiten oder Bewegungen auftreten. Nicht selten leiden Betroffene auch nachts unter Schulterschmerzen, wenn sie auf der jeweiligen Schulter liegen. Um ein Fortschreiten der Erkrankung und der damit verbundenen Zunahme der Schmerzen entgegenzuwirken, ist eine frühzeitige Behandlung erforderlich.
Erste Hilfe bei akuten Schmerzen
Wenn eine schmerzende Schulter den Alltag unerträglich macht oder die Nachtruhe raubt, ist schnelle Hilfe gefragt. Zur Linderung der akuten Schmerzen kommen in erster Linie Schmerzmittel für den Rücken zum Einsatz. Weitere Maßnahmen sind dagegen von der Ursache der Schmerzen abhängig. So lassen sich beispielsweise verspannungsbedingte Schulterschmerzen durch Wärmeanwendungen und Bewegung lindern. Bei entzündlichen Prozessen sind indessen Kälteanwendungen und Ruhigstellung gefragt. Wenn eine Verengung im Schultergelenk, das sogenannte Impingementsyndrom, Ursache der Schmerzen ist, kann auch eine kurzfristige Dekompression die Schmerzen lindern. Dazu sollte die Hand auf der schmerzenden Schulterseite unter das Gesäß geschoben und durch Neigen des Körpers zur anderen Seite Zug aufgebaut werden, der für eine Dekompression im Schultergelenk sorgt. Eine ähnliche Schmerzlinderung durch Spannung kann auch mithilfe eines Thera-Bands um Hand- und Fußgelenk erreicht werden.
Langfristige Therapie kann die Schmerzen dauerhaft lindern
Langfristig lassen sich Schulterschmerzen fast immer mit einer konservativen Therapie heilen. Je nach Ursache spielt dabei neben der Schmerzlinderung und Entzündungshemmung vor allem die Physiotherapie mit aktiven Übungen zur Muskelkräftigung eine entscheidende Rolle. Daneben werden jedoch auch Wärme- oder Kälteanwendungen, manuelle Therapieformen, Chirotherapie oder Akkupunktur zur Behandlung eingesetzt. Erst wenn auf diesem Weg keine Besserung erreicht werden kann, sind operative Maßnahmen erforderlich.